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Westernreiten

und seine besonderen Ansprüche beim Beschlag



Fotos: Daniel Schlömer (NRHA Open Champion 2016)


 
Der Beschlag des Reining-Westernpferdes
 
 
Das Wichtigste für ein Westernpferd, egal, in welcher Disziplin es zum Einsatz kommt –Reining, Cutting, Pleasure, Roping etc.- ist die Körper- balance. Dem Hufschmied fällt die Aufgabe zu, den Huf so zuzurichten und zu beschlagen, dass das Pferd in die Balance gebracht wird!
 
Die Hufe müssen so kurz und flach gehalten werden wie möglich, damit eine natürliche Bewegung des Pferdes gewährleistet ist. Wenn Trachten oder Zehen zu lang sind, kann der Gang des  Pferdes nicht natürlich und schön sein, sondern es kommt durch übermäßig lange Hufe über kurz oder lang zu Problemen. Dies verhält sich ähnlich wie bei  Menschen, die auch nur für einen Tag Schuhe tragen, die eine Nummer zu groß sind: Die Anstrengung und damit Ermüdung in den Beinen würde viel größer sein, als wenn gut sitzende Schuhe getragen würden.
 
Beim Beschlagen eines Performance-Pferdes hat Priorität, dass das Pferd plan auf dem Boden auffußt. Dies ist bei der Beobachtung des Pferdes im Schritt von vorn und von der Seite erkennbar: Wird zuerst die Innen- oder Außenseite des Eisens zuerst auf den Boden gesetzt oder setzt das Pferd den ganzen Fuß flach auf?
 
Wenn es schon im Schritt nicht plan auffußt, ist der Bewegungsablauf gestört und es wird in den schnelleren Gangarten immer schlechter auffußen, da alle Huf und Beinprobleme sich bei höherem Tempo verstärken.
 
Ein Reining Horse muss ebenmäßig in seiner Spur stoppen und in Roll Backs und Spins scharf drehen. Ist das Pferd nicht plan bzw. ausbalanciert beschlagen, dann fällt es aus seiner Spur beim Versuch, das Gleichgewicht zu halten. Das Eisen kann das Pferd in seiner Leistung behindern.
 
Eine Norm für die Winkelung, in der ein Reining Horse oder ein anderes Pferd beschlagen wird, gibt es nicht. Die Winkelung des Hufs soll entsprechend der Fessel des Pferdes sein. Für die meisten Pferde heißt das 45-50 Grad bei den Vorderhufen und etwas steiler, also so um 50 Grad bei den Hinterhufen.

 
Fotos: Daniel Schlömer (NRHA Open Champion 2016)
 
Die meisten Pferde, sogar die Zweijährigen, werden vorne mit Standardeisen und hinten mit einem Zoll breiten Eisen beschlagen. Das sollte auch nicht geändert werden, da es sonst jedes Mal  eine Gewöhnungszeit seitens des  Pferdes braucht, wenn die Breite sich ändert. Die Pferde gewöhnen sich an die Eisengröße und es geht auf diese Weise keine wertvolle Trainingszeit verloren.
 
Die handelsüblichen Standardeisen sind ¾ Zoll breit und sie werden fabrikmäßig hergestellt und nicht von einem Schmied in Handarbeit gefertigt. Weil das Eisen schmaler ist, greift ein Standardeisen etwas mehr in den Boden als eine 1 Zoo breite Sliding Plate. Slide Plates sind gewöhnlich speziell für Reining Horses on Hand angefertigte Eisen.
 
Ein schmaleres Eisen hat mehr Reibung am Boden als ein Breiteres. Durch das breitere Eisen ist das Pferd leichter im Maul, weil das Stoppen und Gleiten ihm leichter fällt. Je weniger es hinten schieben muss, desto leichter wird es im Maul. Daher sind 90% der Sliding Plates von einzölliger Breite, ¾ Zoll stark und an der Zehe in Zehenrichtung leicht abgeflacht.
 
Normalerweise werden alle Pferde mit einzölligen Eisen geritten und nur selten werden Eisen benutzt, die breiter sind, nämlich nur in Ausnahmefällen, wenn ein Pferd ein schweres Eisen braucht, um im Boden bleiben zu können. Bei Pferden, die nicht über ein korrektes Gebäude verfügen, kann es nötig sein, breitere als einzöllige Eisen zu benutzen.
 
Einige Reining Horses werden mit extrabreiten  - 1 ¼ bis 1 ½ Zoll – Platten beschlagen und manche Slide Plates sind extrem und decken fast die ganze Sohle des Hufs ab.
 
Der Sinn von Eisen, die breiter als 1 Zoll sind, muss vorsichtig beurteilt werden, weil sehr oft die Sohle der Pferde nicht ausreichend gewölbt ist für einen ausreichenden Hohlraum unter dem Huf, der es dem Pferd erlaubt, bei schnellem Tempo sicheren Halt zu finden. Durch extra breite Eisen geraten die Pferde ins Rutschen – sie gleiten und verlieren die Balance. Hierdurch müssen sie um ihr Gleichgewicht kämpfen und sind nicht in der Lage, mit sicheren Sprüngen zu galoppieren.
 
Solche Eisen, die die ganze Sohle abdecken, sind lediglich zum Gleiten sinnvoll, da das Pferd auf dem Boden keinen rechten Halt findet und dies in schnellen Zirkeln und Wendungen gefährlich ist. Wenn sie keinen guten Halt auf dem Boden finden, gehen einige der so beschlagenen Pferde hinten im Außengalopp.
 
Extra breite Plates, die eine schlittenartige Beschaffenheit haben, lassen ein Pferd zwar sliden, jedoch verhindern sie, dass das Pferd seinen Slide noch unter Kontrolle hat. Es passiert häufig, dass eines der Beine seitlich nach außen weggleitet, weil es nicht in der Lage ist, seine glatten Hufe zu kontrollieren.
 
Schwere Eisen eignen sich sehr gut bei Gangpferden, weil sie  diese Pferde dazu veranlassen, die Beine höher zu heben. Bei Westernpferden hingegen ruinieren schwere Eisen die guten Bewegungsabläufe des Pferdes. Leistungs-Western-Horses sollen leichte, natürliche und bodendeckende Aktionen zeigen – eine hohe Knie- oder Sprunggelenksaktion ist unerwünscht. Die Hufe des Westernpferdes sollen optimaler Weise flach über den Boden fliegen, was man auch als „Daisy-Clipping“ (Gänseblümchen-Mähen) bezeichnet. Die schöne Bewegung beim Westernpferd ist die effiziente Bewegung – es wird keine Zeit und Energie in der Luft verschwendet, sondern die Kraft wird am Boden benutzt, wo sie gebraucht wird.
 
Die hinteren Eisen der Reining-Horses haben „Trailers“- das sind verlängerte Schenkel, die aber nicht über den Ballen hinausgehen. Trailers helfen dem Pferd in seinen sliding stops – sie bewirken, dass die Zehen der Pferde nicht nach oben kommen, wenn sie über den Boden rutschen. Die Trailers helfen dabei, die Flucht des Hufes zu führen, sie balancieren den Huf und halten ihn länger am Boden.
 
Ganz besonders vorteilhaft ist die Verwendung von Trailers bei Pferden, die eine kuhhessige oder säbelbeinige Stellung aufweisen. Wenn ein Pferd hinten weit nach außen zeigende Zehen hat, gleitet es nicht in gerader Linie, sondern sie spreizen beim Gleiten über den Boden mit den Beinen auseinander.
 
Säbelbeinige Pferde haben auch Probleme mit ihren Sliding-stops, da ihre Hinterbeine sichelförmig sind, stehen sie zu weit unter sich. Die Röhren ihrer Hinterbeine sin im Winkel am Sprunggelenk angesetzt und kommen nicht – wie es richtig wäre- von dort gerade herunter. Jene Pferde, die Trailers brauchen, sind in aller Regel vom Sprunggelenk abwärts nicht korrekt gebaut.
 
Zu junge Pferde sollte man noch nicht mit Trailers beschlagen, weil es ein junges Pferd ängstigen kann, es zu früh zu weit gleitet. Es könnte dann unsicher werden und würde seinen Stoppversuche einstellen, bevor es überhaupt richtig damit angefangen hat. Je weiter die Ausbildung vorangeschritten ist und je mehr Selbstvertrauen das Pferd in seine Stopp Fähigkeiten erlangt hat, bekommt es mehr Trailer und Zehenrichtung. Durch das Abflachen der Seite, die mit dem Boden in Berührung kommt, kratzt das scharfe Eisen nicht mit seiner Kante über den Boden.
 
Es fällt manchen Pferden von Natur aus leicht, die Hinterhand „festzustellen“ und 12 Meter zu rutschen. Natürliche Stopper haben dreierlei gemeinsam: 1. Sie sind vom Gebäude her korrekt, 2. Sie haben ein gutes Maul und 3. Sie bringen den Wunsch mit, es dem Reiter recht zu machen.
 
Westernpferde sollten regelmäßig alle 5 Wochen beschlagen werden. Dies scheint die durchschnittliche Zeitspanne für die Erneuerung des Beschlages eines Performance-Pferdes zu sein. Im Durchschnitt wächst der Pferdehuf etwa ¼ Zoll pro Monat. Bei einem Hufwachstum von etwa 3/8 Zoll ist die Differenz groß genug, um Winkelungen und die Bewegungen des Pferdes zu verändern.

Lutz Ottofülling
















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