Fohlen und Aufzucht - Hufbeschlagschmiede Ottofuelling

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Grundsätzliches
für Züchter und Aufzüchter


Richten Sie Ihr Augenmerk in der Zeit, in der das Fohlen zum Pferd wird – also die Zeitspanne, in der es von einem Meter auf ca. 1,70m wächst – immer wieder darauf, dass sich gesunde Hufe ausbilden und unternehmen Sie alle erforderlichen Maßnahmen, die dafür notwendig sind! In der Hornkapsel befinden sich die wichtigen Organe Hufbein, der Komplex der Hufrolle und das Strahlpolster. Gewissenhafte und überlegte Fürsorge für die Hufe Ihrer Pferde wird sich immer auszahlen – durch freies, korrektes Gehen des Pferdes ohne Lahmheit und höhere Belastbarkeit über lange Jahre.

Hufpflege beim Fohlen

Förderung der korrekten Stellung für künftige Sportpferde

Die wirtschaftlichen Investitionen, die ein neugeborenes Fohlen erfordert, sind alles andere als zu vernachlässigen. Die Haltungsbedingungen sollten deshalb so beschaffen sein, dass das Fohlen rundum gesund ins Erwachsenalter eintreten und sein mitgegebenes genetisches Potential voll ausschöpfen kann. Regelmäßige Schmiedetermine und Hufpflege im weitergefassten Sinne sind zweifellos von vorrangiger Bedeutung für die Vorbeugung und Korrektur von Gliedmaßenstellung.
Darüber hinaus hat der frühe, regelmäßige Kontakt zum Hufschmied auch eine erzieherische Wirkung auf das Jungpferd.

Im Idealfall sollte die erste Beurteilung des Fohlens kurz nach der Geburt stattfinden, damit ausgeschlossen werden kann, dass irgendwelche angeborenen Defekte vorhanden sind bzw. sofort eine Behandlung erfolgen kann. Folgetermine müssen dann in regelmäßigen Abständen alle vier Wochen stattfinden. Ziel dabei muss es sein, nicht nur die Hufe zu bearbeiten, sondern sich um die gesamte Gliedmaßenstellung zu kümmern.

Das schnelle Wachstum eines Fohlens führt dazu, dass sich sein Körperbau während der Entwicklung ständig verändert und dass man es folglich nicht so beurteilen kann wie ein erwachsenes Pferd. Bei den frühreifen Rassen beispielsweise führen die schmale Brust und die sehr langen Gliedmaßen bei sehr vielen Fohlen dazu, dass sie im Stand die Vorderbeine auseinander spreizen. Häufig geht diese Bodenweite Stellung mit einer Außenrotation der gesamten Gliedmaße einher. Diese Haltung, die bei sehr jungen Tieren als absolut normal betrachtet werden muss, sichert dem Tier erhöhte Stabilität und verschwindet von selbst im Verlauf des Wachstums und mit zunehmendem Umfang des Brustkorbes.



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Einsatz von Fohlenschuhen


Fehlstellungen mit Winkelabweichungen in den Gelenken

Sowohl angeborene als auch erworbene Abweichungen von der Längsachse kommen bei Fohlen oft vor, am häufigsten am Karpalgelenk. Winkelfehlstellungen dieser Gelenke sind meist durch asymmetrisches Skelettwachstum verursacht, können aber auch durch noch unfreies und zu schwaches Bindegewebe entstehen. Dazwischen ist zu unterscheiden, bevor man das Gelenk zu korrigieren versucht.

Eine objektive Bestimmung des Abweichungsgerades und des Ursprungortes der Abweichung ist nur mit Hilfe einer Röntgenuntersuchung möglich. Wichtig für die therapeutische Behandlung sind die Aktivitätschronologie der Epiphysen und die Schließung der verschiedenen knöchernen Segmente. Die günstigsten Zeiten für eine Korrektur von Winkelfehlstellungen der Gelenke sind die ersten drei Lebensmonate bei Knickungen im Fesselgelenk und die ersten sechs Monate bei Knickungen im Karpalgelenk. Im letzteren Fall wird der Korrekturzeitraum nicht nur durch die Schließung der Epiphysenfuge begrenzt, sondern auch durch das zunehmende Risiko bleibender knöcherner Schäden im Gelenk mit zunehmendem Körpergewicht des Fohlens.

Eine im frühen Lebensalter wenn sie am effektivsten ist an den Huf angebrachte Extensions nach lateral oder medial wirkt nicht nur auf die proximalen, sondern auch auf die distalen Epiphysen.

In schweren Fällen ist es ratsam die Hufkorrekturmaßnahmen mit operativen Techniken zu kombinieren. Eine Periostripping (setzen von Klammern über die entsprechenden Epiphysenfuge).

Laterale und mediale Extension / Huferweiterungen können mit speziellen Fohlenklebeschuhen von der Firma Dallmar realisiert werden oder alternativ mit Hilfe von Kunsthorn an den Huf anbringt. Im Idealfall reicht die seitliche Erweiterung der Unterstützungsfläche so weit, dass ein von der konvexen Seite des geknickten Gelenkes gefälltes Lot noch auf sie trifft. Klebbare Erweiterungen sind sehr vielseitig und können auch zur Korrektur von Rotationen eingesetzt werden.

Da Klebeschuhe je nach Alter des Fohlens nicht länger als 21 Tage am Huf bleiben dürfen, da sich sonst die Hornkapsel zu schnell deformiert, können bei schweren Fehlstellungen mit Gelenkknickung eine wiederholte Anbringung der Erweiterung notwendig sein. Die Behandlung muss unter strikter Kontrolle stattfinden, weil die korrektiven Maßnahmen auch sehr schnell in eine Überkorrektur umschlagen können. Unter strikter Kontrolle bedeutet, dass sie nur für kurze Zeiträume durchgeführt wird, mit kontrolliertem Untergrund Box oder Paddock und medizinische Überwachung. Wenn der Untergrund, die Einstreu zu weich ist, können die orthopädischen Maßnahmen so gut wie wirkungslos werden, es kann aber auch dazu führen, dass der Effekt der Maßnahme verstärkt wird und unerwünschte Folgen daraus entstehen.

Klebbare Erweiterungen führen, wenn sie richtig angewendet werden, sowohl in funktionaler als auch in ästhetischer Hinsicht zu hervorragenden Ergebnissen. Schriftliche Notizen, Bilder oder Videos der Gliedmassenstellung eines Fohlens sind sehr nützlich, da sie beim nächsten Termin eine objektivere Bewertung der positiven oder negativen Veränderungen ermöglichen. Sie dienen auch dazu, eventuelle genetisch bedingte Fehler aufzudecken, was besonders für den Züchter sehr wichtig ist.


 
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